Religionsfreiheit Beauftragter Frank Schwabe will Indigene und ihre Territorien besser schützen
Frank Schwabe: „Im Jahr 2021 waren über 40 Prozent der ermordeten Umwelt- und Landrechtsaktivist*innen Indigene, obwohl sie nur gut sechs Prozent der Weltbevölkerung ausmachen – diese Zahl ist erschreckend. Sie macht aber deutlich, warum es umso wichtiger ist, dass wir Indigene, ihre Religionsfreiheit und die religiösen Akteurinnen und Akteure stärker als bisher in den Fokus rücken müssen. Ich freue mich, dass wir auf der Konferenz gemeinsam mit indigenen Vertreter*innen, Vertreter*innen der Vereinten Nationen sowie religiösen Akteur*innen die verschiedenen Problemfelder gegenüberstellen.“
Die Religionsfreiheit Indigener steht unter Druck: vor allem wegen der teils heftigen Auseinandersetzungen um den angestammten Lebensraum. Bergbau, Infrastrukturprojekte, illegaler Holzeinschlag – die wirtschaftlichen und politischen Interessen stehen häufig über denen der Indigenen in Bezug auf ihre Territorien und ihre Religionsfreiheit. Territorien sind fest mit der religiösen Vorstellung Indigener verbunden. Mit dem Verlust von wirtschaftlichen Räumen geht auch religiöses und spirituelles Erbe unwiederbringlich verloren. Unter Druck gerät die freie Ausübung indigener Religionen aber auch durch aggressive und erzwungene Missionierung.
Frank Schwabe will die Veranstaltung als Auftakt für einen intensiven und offenen Austausch verstanden wissen. Ergebnisse der Konferenz werden auch Eingang finden in den kommenden Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Es müsse offen debattiert werden, ob die bestehenden Mechanismen und die Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit für den Schutz der Religionsfreiheit Indigener ausreichend sind oder die Bundesregierung ihre Anstrengungen dafür ausweiten muss.