Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

21. November 2022 Konferenz / Conference

Spirituelles Erbe und geerbte Konflikte – Indigene und ihre Religionsfreiheit

Spiritual Heritage and Inherited Conflicts – Indigenous People and their Religious Freedom

Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Recht auf freie und ungehinderte Ausübung einer Religion oder einer Weltanschauung ist ein universelles Menschenrecht. Vier von fünf Menschen weltweit fühlen sich einer Religion beziehungsweise einer religiösen Tradition zugehörig. Religion ist ein wichtiger Teil der eigenen Identität und prägt Wertvorstellungen, Zusammenleben und Zusammenhalt von Gesellschaften. Trotz ihrer Diversität gilt dies gerade auch für indigene Völker. Vielfach von politischer und gesellschaftlicher Marginalisierung betroffen, kämpfen Indigene um die gesellschaftliche und juristische Anerkennung ihrer Kultur, ihrer Lebensweise, ihrer Religion und ihrer Territorien.

Die Religionsfreiheit Indigener steht unter Druck: vor allem wegen der teils heftigen Auseinandersetzungen um den angestammten Lebensraum. Bergbau, Infrastrukturprojekte, illegaler Holzeinschlag – die wirtschaftlichen und politischen Interessen stehen häufig über denen der Indigenen in Bezug auf ihre Territorien und ihre Religionsfreiheit. Territorien sind fest mit der religiösen Vorstellung Indigener verbunden. Mit dem Verlust von wirtschaftlichen Räumen gehen auch religiöses und spirituelles Erbe unwiederbringlich verloren. Unter Druck gerät die freie Ausübung indigener Religionen aber auch durch aggressive und erzwungene Missionierung sowie Vormachtstellungen von anderen Religionen in Teilen der Welt.

Als Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit möchte ich gerne verstärkt einen Fokus auf Indigene und ihre Religionsfreiheit legen.

Ich lade Sie herzlich zu meiner Konferenz „Spirituelles Erbe und geerbte Konflikte – Indigene und ihre Religionsfreiheit“ am Montag, den 21. November 2022, von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr in das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin, Stresemannstraße 94, ein.

11:00 Uhr

Grußwort: Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

11:05 Uhr

Grußwort: Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

11:10 Uhr

Input: Dr. Nazila Ghanea, Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

11:30 Uhr

Input: José Francisco Calí Tzay, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für die Rechte indigener Völker

11:50 Uhr

Input: Alberto Acosta Espinosa, ehemaliger Minister für Energie und Bergbau Ecuador

12:10 Uhr

Panel 1: Shrinking territories – Increasing religious conflicts mit

  • José Francisco Calí Tzay
  • Alberto Acosta Espinosa
  • Elias Kimaiyo Kibiwot, Menschenrechtsverteidiger und Angehöriger der Sengwer aus Kenia
  • Marie-Luise Frost, Humboldt-Universität Berlin

13:10 Uhr

Pause

13:45 Uhr

Panel 2: Aufarbeitungs- und Versöhnungsprozesse – Lehren für morgen aus der Vergangenheit mit

  • Dr. Nazila Ghanea
  • Kardinal Alvaro Leonel Ramazzini, Geistlicher aus Guatemala
  • Chief Dominique Rankin, spiritueller Führer und Angehöriger der Algonquin Nation in Kanada

14:45 Uhr

Panel 3: Arbeit mit Shrinking Spaces – Schutz religiöser indigener Akteur*innen mit

  • José Pilar Alvarez Cabrera, Lutherischer Pfarrer aus Guatemala
  • Gladson Dungdung, Menschenrechtsaktivist und Angehöriger der Adivasi aus Indien
  • Tarcila Rivera Zea, indigene Aktivistin Perus
  • Alexey Pryanishnikov, Menschenrechtsaktivist aus Russland

15:45 Uhr

Schlusswort: Frank Schwabe

Stand: 09.11.2022