Statement Schwabe zum Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens
Frank Schwabe: „Heute, am internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens, wird besonders deutlich, wie wichtig unser Einsatz für das Menschenrecht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist. Wir erinnern an Menschen, die aufgrund ihrer Religion oder ihres Glaubens Gewalt erleiden, darunter Ezidinnen und Eziden, die dem durch die Terrororganisation ‚Islamischer Staat‘ verübten Genozid zum Opfer gefallen oder als Überlebende traumatisiert sind, Menschen, die wegen ihrer Religion oder Weltanschauung unter teils schlimmsten Bedingungen unter anderem im Iran und in Nicaragua inhaftiert sind und keine Chance auf ein faires Gerichtsverfahren haben oder diejenigen, die wie die Rohingya aus Myanmar vertrieben wurden oder wie die Uiguren in ihrer Heimatregion in China interniert werden.
Diese Beispiele sind Teil eines sich weiter verschärfenden Problems, denn weltweit gerät die Freiheit, eine Religion oder Weltanschauung zu haben und diese auszuüben, immer stärker unter Druck. 83 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Staaten, in denen diese Freiheit stark oder sehr stark eingeschränkt ist. In erster Linie sind Staaten dafür verantwortlich, das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit zu schützen. Aber auch Religionsgemeinschaften und Gesellschaften sind in der Verantwortung, das Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit weltweit zu stärken. Deshalb ist beides so wichtig: Dass wer zu Gewalt aus religiösen oder Weltanschauungsgründen aufruft oder sie begeht, zur Rechenschaft gezogen wird und dass wir uns weiterhin für die Stärkung der Religions- und Weltanschauungsfreiheit, für den interreligiösen Dialog und einen von Toleranz geleiteten gesellschaftlichen Austausch einsetzen. Denn ohne Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist keine lebendige Zivilgesellschaft und keine gesunde Demokratie denkbar.“