Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit

Kolpingwerk „Eine Weltfamilie“: RWFB Schwabe beim Welttreffen von Kolping International

30. September 2023 | Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum Eine-Welt-Treffen nach Bergisch Gladbach, um sich mit entwicklungspolitischen und weltkirchlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Mit dabei waren 152 Delegierte der Generalversammlung von Kolping International, die an diesem Wochenende hier tagte.

Frank Schwabe, der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, beim Welttreffen von Kolping International in Bergisch Gladbach

Frank Schwabe, der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, beim Welttreffen von Kolping International in Bergisch Gladbach

Frank Schwabe, der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, beim Welttreffen von Kolping International in Bergisch Gladbach 

Auf diese Weise kamen Menschen aus beinahe 50 Nationen zusammen und nutzten das Treffen für Begegnungen, interkulturellen Austausch und Horizonterweiterung. Frank Schwabe MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, würdigte in seinem Eröffnungsvortrag die weltweiten Kolpingfamilien als Beispiele tatkräftigen Christentums und als „Juwelen der Sozialstrukturförderung“.

Schwabe erläuterte, was den Kern der Sozialstrukturförderung ausmacht: „Es geht um auf Dauer angelegte nachhaltige Strukturen der Daseinsfürsorge, die auch noch arbeiten und funktionieren, wenn die Förderung des Entwicklungsministeriums für diese Maßnahmen aufhören.“ Als Beispiele führte er Vorhaben an, die auf Erwachsenenbildung und Alphabetisierung basieren, darüber hinaus irgendwann zur Gründung eines Verbands der Erwachsenenbildung führen sollen, der auf nationaler Ebene die Regierung berät und Finanzierungsmodelle findet. Ähnlich kann die Förderung von einzelnen Genossenschaften gezielt dafür genutzt werden, um nationale Genossenschaftsgesetze zu prägen, die viele weitere Genossenschaften ermöglichen und schützen.

Auf diese Weise zeigt das Beispiel Kolping, wie sich religiöse Akteure weltweit für die sozialökologische Transformation einsetzen und Veränderungen für eine gerechtere Welt anstoßen: Aus Glaubensüberzeugungen und aus Verantwortungsbewusstsein für die Mitmenschen und die Schöpfung heraus entstehen nachhaltige Strukturen, die von vielen Menschen mitgetragen werden. Die Themenbereiche, in denen Kolping tätig ist und die auf dem Aktionstag in Bergisch Gladbach diskutiert wurden, umfassen soziale Ungleichheit, aber auch die globalen Auswirkungen des Klimawandels sowie Flucht und Migration. Eine herausragende Rolle spielt dabei die Geschlechtergerechtigkeit. Pater Maria Soosai, Nationaldirektor von Kolping Indien, betonte den Kampf gegen Geschlechterdiskriminierung und die Bedeutung von Frauen als zentrale Motoren für Entwicklung.

Der Aktionstag und die Generalversammlung verdeutlichen ebenfalls, wie die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft Kooperationen auf Augenhöhe ermöglicht: Kolpingverbände aus den unterschiedlichsten Ländern in Nord und Süd verstehen sich als gleichberechtigte Mitglieder einer Familie und treten nach innen und nach außen gemeinsam auf. Sie verbindet nicht nur gemeinsame entwicklungspolitische Ziele, sondern auch geteilte Grundüberzeugungen, der Glaube und ein tief empfundenes Verantwortungsbewusstsein füreinander. Dieses weltumspannende Gemeinschaftsgefühl ließ sich wohl kaum irgendwo so gut spüren wie auf dem Aktionstag, den RWFB Schwabe als ein wahres „Weltfamilientreffen“ bezeichnete.